Am Donnerstag, 11. November, um 19 Uhr stellt der Historiker Peter Longerich im Ratssaal der Stadtbibliothek Nordhausen (Nikolaiplatz 1, 99734 Nordhausen) sein aktuelles Buch „Unwillige Volksgenossen. Wie die Deutschen zum NS-Regime standen. Eine Stimmungsgeschichte“ vor.
In seiner im Frühjahr dieses Jahres publizierten Neuerscheinung widmet sich Longerich einer Neubewertung der Frage, welche Einstellung die deutsche Bevölkerung gegenüber dem nationalsozialistischen Regime einnahm und vertrat. Anhand einer umfangreichen Analyse der Lage- und Stimmungsberichte, die das NS-Regime regelmäßig verfassen ließ, wirft Longerich einen Blick auf Zustimmungswerte der Bevölkerung zu den ideologischen Zielen des Nationalsozialismus – und zeigt auf, wann und warum Unzufriedenheit, Angst oder Ablehnung geäußert wurden.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Peter Longerich, geb. 1955, lehrte als Professor für moderne Geschichte am Royal Holloway College der Universität London und war Gründer des dortigen Holocaust Research Centre. Von 2013 bis 2018 war er an der Universität der Bundeswehr in München tätig. Er war einer der beiden Sprecher des ersten unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus des Deutschen Bundestags und Mitautor der Konzeption des Münchner NS-Dokumentationszentrums. Seine Biographien »Heinrich Himmler« (2008), »Joseph Goebbels« (2010) und »Hitler« (2015) fanden international ebenso Beachtung wie seine Studien »Wannseekonferenz« (2016), »Antisemitismus. Eine deutsche Geschichte« (2021) sowie »Die Sportpalast-Rede 1943. Goebbels und der totale Krieg« (2021).