
Bereits in den Jahren unmittelbar nach Kriegsende besuchten Überlebende und Angehörige das ehemalige Lagergelände, um hier ihrer persönlichen Trauer Ausdruck zu verleihen. Erste offizielle Gedenkveranstaltungen vor Ort fanden in den 1950er-Jahren zumeist im Rahmen sogenannter „Pèlerinages“ (Pilgerfahrten) ehemaliger französischer Häftlinge und ihrer Angehörigen statt. Auf ihre Initiative und mit Unterstützung lokaler Akteure, darunter der Buchenwald-Überlebende und spätere Nordhäuser Bürgermeister Fritz Gießner, entstand im
Anfang der 1960er-Jahre übernahm der Kulturfonds der DDR die Kosten für die Anfertigung einer Plastik des Künstlers Jürgen von Woyski. Das Werk war ursprünglich als Beitrag der DDR für das Internationale Museum Auschwitz gedacht gewesen, vom DDR-Kulturministerium für diesen Zweck jedoch abgelehnt worden. Die feierliche Enthüllung der Plastik am 9. August 1964 vor dem ehemaligen Krematorium galt in der Rückschau schließlich als Gründungsakt der „Mahn- und Gedenkstätte Mittelbau-Dora“. Zwei Jahre später eröffnete im ehemaligen Krematorium eine erste Dauerausstellung zur Lagergeschichte.
Der Großteil des ehemaligen Lagergeländes blieb zur Zeit der DDR jedoch unerschlossen. In der Erinnerungspolitik der SED spielte die Gedenkstätte Mittelbau-Dora keine tragende Rolle. Im Gegensatz zu Buchenwald, Sachsenhausen und Ravensbrück wurde ihr von der DDR-Regierung nicht der Status einer „Nationalen Mahn- und Gedenkstätte“ zugebilligt. Mittelbau-Dora stand immer im Schatten Buchenwalds, auch wenn man sich lokal bemühte, die Gedenkstätte weiter auszubauen.
Im Jahr 1974 ließen die lokalen Behörden den völlig überwucherten ehemaligen Appellplatz zum