Am 28. August 1943, also nur zehn Tage nach dem Luftangriff auf Peenemünde, trafen am Kohnstein bei Nordhausen die ersten 107 KZ-Häftlinge mit ihren SS-Bewachern ein. Damit erhielt das KZ Buchenwald ein neues Außenlager: das „Arbeitslager Dora“, wie es bei der SS offiziell hieß. In den nächsten Wochen und Monaten folgten nahezu täglich weitere Häftlingstransporte aus Buchenwald. Ende September 1943 befanden sich bereits mehr als 3.000, Ende Oktober 6.800 und Weihnachten 1943 über 10.500 KZ-Häftlinge im Kohnstein.
Der größte Teil von ihnen wurde in den ersten Monaten bei schweren Bau- und Transportarbeiten für den Ausbau der unterirdischen Raketenfabrik eingesetzt. Dieser hatte dabei Vorrang vor der Errichtung des oberirdischen Barackenlagers am Südrand des Kohnsteins. Da feste Unterkünfte vorerst fehlten, brachte die SS die Häftlinge in den
Sehr viele Häftlinge, in der Mehrzahl Russen, Polen und Franzosen, überlebten die schweren Monate des Stollenausbaus nicht. Von Oktober 1943 bis März 1944 starben in Dora fast 2.900 Häftlinge. Weitere 3.000 Sterbende wurden im Frühjahr 1944 in die Konzentrationslager Lublin-Majdanek und Bergen-Belsen überstellt. Von ihnen hat kaum jemand überlebt.