In der unterirdischen Stollenanlage mussten KZ-Häftlinge Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten. Monatelang waren die Häftlinge in den Stollen auch zum Schlafen untergebracht.
Die Stollenanlage war seit 1936 als unterirdisches Treibstofflager für die Wehrmacht angelegt worden. Ab Herbst 1943 mussten KZ-Häftlinge das Stollensystem für die Montage von V2-Raketen ausbauen. Vier Querkammern, von denen heute drei besichtigt werden können, dienten in der Anfangszeit des Lagers als „Schlafstollen“ für jeweils mehrere Tausend Häftlinge, die sich auf notdürftig eingebauten vierstöckigen Holzpritschen drängten. Die hygienischen Bedingungen waren katastrophal. Mehrere Tausend Häftlinge starben bereits in den ersten Monaten.
In der ersten Hälfte des Jahres 1944 zogen die Häftlinge nach und nach in das entstehende oberirdische
Nach der Sprengung der Eingänge durch die sowjetischen Militärbehörden 1947/48 war die Untertageanlage über mehrere Jahrzehnte verschlossen. Seit 1995 ist das Stollensystem durch einen neu angelegten Tunnel im Rahmen von Führungen zugänglich. Der vorgefundene Zustand ist so wenig wie möglich verändert worden. In den ehemaligen Montagekammern liegen zerstörte Werkseinrichtungen, Reste aus der Produktion und heruntergefallene Gesteinsbrocken wie vorgefunden durcheinander.