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Stollenanlage

In der unterirdischen Stollenanlage mussten KZ-Häftlinge Raketenwaffen montieren. Anfangs waren die Häftlinge auch in den Stollen untergebracht.

Besucher:innen blicken auf die Überreste der früher hier montierten V1-Flugbomben in einem der Querstollen des KZ Mittelbau-Dora
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Besucher:innen in der Stollenanlage, 2012. ©KZ Gededenkstätte Mittelbau-Dora
Eine teilweise montierte A4(V2)-Rakete auf einem Transportwagen auf Schienen in einem der Stollen des Mittelwerks.
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Teilweise montierte V2-Rakete auf Transportwagen, Stollenanlage, 1945 (nach der Befreiung). Foto: Georges Philllips.
Zu sehen ist ein Fahrstollen. Links liegen Haufen von Glaswolle. Rechts entlang des Stollens sind in regelmäßigen Abständen mit Glaswolle ausgepolsterte V2-Halbschalen angeordnet.
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Teilabschnitt der Taktstraße in Fahrstollen B, in dem mit Glaswolle ausgepolsterte V2-Halbschalen liegen, 1945 (nach der Befreiung). Foto: Gérard Raphaël Algoet.
Blick auf den mit Tarnnetzen getarnten Eingang zum Fahrstollen A des Mittelwerks. Rechts ist ein Eisenbahnwaggon zu sehen. Links entfernen sich vier US-Soldaten, jeweils in Zweiergruppen, vom Stollen.
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Blick auf den getarnten Eingang zum Fahrstollen A des Mittelwerks, 1945 (nach der Befreiung). Foto: George Phillips.

In der unterirdischen Stollenanlage mussten KZ-Häftlinge Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten. Monatelang waren die Häftlinge in den Stollen auch zum Schlafen untergebracht.

Die Stollenanlage war seit 1936 als unterirdisches Treibstofflager für die Wehrmacht angelegt worden. Ab Herbst 1943 mussten KZ-Häftlinge das Stollensystem für die Montage von V2-Raketen ausbauen. Vier Querkammern, von denen heute drei besichtigt werden können, dienten in der Anfangszeit des Lagers als „Schlafstollen“ für jeweils mehrere Tausend Häftlinge, die sich auf notdürftig eingebauten vierstöckigen Holzpritschen drängten. Die hygienischen Bedingungen waren katastrophal. Mehrere Tausend Häftlinge starben bereits in den ersten Monaten.

In der ersten Hälfte des Jahres 1944 zogen die Häftlinge nach und nach in das entstehende oberirdische Barackenlager um. Ab August 1944 wurden die vorherigen „Schlafstollen“ daher als Produktionsorte für die Flugbombe V1 genutzt. Auch hierfür mussten KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten.

Nach der Sprengung der Eingänge durch die sowjetischen Militärbehörden 1947/48 war die Untertageanlage über mehrere Jahrzehnte verschlossen. Seit 1995 ist das Stollensystem durch einen neu angelegten Tunnel im Rahmen von Führungen zugänglich. Der vorgefundene Zustand ist so wenig wie möglich verändert worden. In den ehemaligen Montagekammern liegen zerstörte Werkseinrichtungen, Reste aus der Produktion und heruntergefallene Gesteinsbrocken wie vorgefunden durcheinander.


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