Das Nordhäuser Stadtmuseum Flohburg zeigt vom 7. Juli bis 27. August 2023 die Ausstellung „Von Auschwitz in den Harz. Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora“. Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 6. Juli, ab 19 Uhr, mit einer Einführung durch Anett Dremel, kommissarische Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora.
Die Wanderausstellung wurde im Jahr 2012 von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora konzipiert und wird erstmals wieder in Nordhausen gezeigt.
Die Ausstellung widmet sich einem in der deutschen Gesellschaft und Erinnerungskultur lange vernachlässigten Thema: der Verfolgung, Deportation und Ermordung Tausender Sinti und Roma im nationalsozialistischen Deutschland und ihrer fortdauernden Diskriminierung nach 1945 bis heute. Thematisiert werden die Anfänge der gesellschaftlichen Ausgrenzung von Sinti und Roma vor 1933, ihr grauenvoller Lageralltag in den Konzentrationslagern Auschwitz und Mittelbau-Dora sowie das lange und oftmals vergebliche Ringen der KZ-Überlebenden um ihre gesellschaftliche Anerkennung nach 1945.
Im sogenannten „Auschwitz-Erlass“ hatte SS-Chef Heinrich Himmler im Dezember 1942 die Deportation aller im Deutschen Reich lebenden Sinti und Roma nach Auschwitz angeordnet. In Auschwitz wurden Tausende in den Gaskammern ermordet. Nur etwa 3000 Männer und Frauen überlebten das dortige „Zigeuner-Familienlager“, das die SS im August 1944 auflöste. Fast alle männlichen Überlebenden brachte sie in das KZ Mittelbau-Dora, das damit zur zentralen Haftstätte für Sinti und Roma in ganz Deutschland wurde.
Eröffnet wird die Ausstellung im Grünen Salon der Flohburg am Donnerstag, dem 6. Juli, um 19 Uhr. Anett Dremel, kommissarische Leiterin der KZ-Gedenkstätte, wird eine Einführung in die Ausstellung und die Geschichte der Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora geben. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.